Das ursprüngliche QUAKRI-Projekt (1977-1981)

"Historisch-Empirische Analyse von QUAlifikationsKRIsen"

Innerhalb der 1977-1979 laufenden ersten Projektphase von QUAKRI arbeiteten vier Forschungs-gruppen arbeitsteilig im Verbund. Die Schwerpunkte der Projektarbeit konzentrierten sich auf die beiden Hauptgruppen an den Universitäten Bochum (Detlef K. Müller/Bernd Zymek) und Göttingen (Hans-Georg Herrlitz/Hartmut Titze).
Die Bochumer Gruppe untersuchte den Komplex 'Höheres Schulwesen', die Göttinger Gruppe den Komplex 'Universitäten und höherer Lehrerstand'. Der Bereich des niederen Schulwesens (Hannoveraner Gruppe) wurde nach der ersten Projektphase ausgegliedert: Dieses Aufgabenfeld sollte im Rahmen eines selbstständigen Projekts weiter verfolgt werden. Die Bielefelder Gruppe (Finanzierung des höheren Schulwesens) konnte ihren Beitrag bereits nach der ersten Projektphase abschließen. In einem verselbstständigten DFG-Projekt nahm sie Fragestellungen auf, deren weitere Untersuchung als besonders vordringlich eingeschätzt wurde: eine Analyse des Zusammenhangs von sozialer Herkunft, höherer Schulbildung und erreichter Berufsposition im 19. Jahrhundert. Die Forschungsergebnisse zu diesem Komplex sind in einer selbstständigen Veröffentlichung zugänglich: Lundgreen,P/Kraul, M./Ditt, K.: Bildungschancen und soziale Mobilität in der städtischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, Göttingen 1988. Die in der ersten Projektphase angestrebte Untersuchung der Wahrnehmung und Problembearbeitung von Qualifikationskrisen durch die Lehrer/Lehrerverbände wurde ebenfalls aus dem Verbund ausgegliedert. Diese Fragestellungen flossen in das DFG-Projekt "Lehrer und Professionalisierung" ein (Heinz-Elmar Tenorth/Universität Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit Sebastian F. Müller/ Hochschule Hildesheim).
Nach der Bewilligung des ersten DFG-Antrags und interessanten ersten Forschungserfahrungen auf diesem neuen Feld fand 1977 ein Treffen im Herman Nohl-Haus in Lippolsberg an der Weser statt, auf dem QUAKRI von Hans-Georg Herrlitz, Peter Lundgreen, Detlef K. Müller, Hartmut Titze und Bernd Zymek aus dem 'Taufbecken' gehoben wurde. Auf zahlreichen Koordinationstagungen der Bochumer und Göttinger Forschungsgruppen wurden die Theoriekonzepte diskutiert und die Forschungsergebnisse ausgetauscht. Die theoretischen Interessen kreisten beständig um die Fragestellung, wie der Zusammenhang von Intention und Funktion in der sozialwissenschaftlichen Forschung und Theoriebildung zu fassen sei.

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